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Du dringst Auroren nach,

In ihr bepurpert Schlafgemach;

Und siehst in blauer Hdh die Erde silbern glänzen. Bald reißt aus unsers Titans Gränzen

Dich dein entflammter Sinn

In andrer Sonnen Herrschaft hin.

Die Erde scheint wie Nichts

In jenen Gegenden des Lichts,

Wo deiner Blicke Flug an fremde Welten landet,

Dort, wo ihr niemals überwandet,

Ihr Weltbezwinger! seht,

Wie euer Stolz euch hintergeht.

O göttlich hoher Flug!

Mein Flügel ist nicht stark genug,

Sich dir auf Neutons Pfað, o Muse, nachzu

schwingen.

Ich will im niedernt Busche singen,

Wo Erato sich kühlt`

Und Amorn lockt, mit Amørn spielt.

Mors

Morpheus.

Bey Venus ward von Schäferinnen

Der holde Morpheus hart verklagt:
Wird sein abscheuliches Beginnen
Ihm, sprachen sie, nicht untersagt?
Bey Tage find wir Schäfern spröde:
Doch sieh, wie schalkhaft Morpheus ist!
Im Traum ist keine Hirtinn blöde;
Ja, leider! auch die Unschuld küßt.

Die Schäfer weihen ihm Gesänge: Er heuchelt ihrer Zärtlichkeit, Und spottet unsrer keuschen Strenge, Die manch Vergnügen nns verbeut. Ein Thyrsis, der zu Doris Füffen Vor wenig Stunden trostlos lag, Kann träumend seine Sprdde küssen, Die alles will, was Morpheus mag.

Hier unterbrach die langen Klagen

Der Traumgott voller Ungeduld,

Und sprach: o Göttinn, darf ichs wagen;

So hdre mich mit gleicher Huld..

So müsse dir der Weltkreis fröhnen,
Und Amors Bogen sey beglückt,
So lang auf Wangen junger Schönen
Ein blühend Morgenroth entzückt!

Ich muß der fremmen Mädchen lachen:

Sie träumen von verliebter Luft!

Welch Wunder! herrscht, wann Mädchen wachen,

Die Liebe nicht in ihrer Brust?

Ich weiß, was jeder Schönen fehlet,

Um die mein stiller Fittig spielt;

Und sehe, was ihr Herz verhehlet,

Und oft sie selbst nur dunkel fühlt.

Manch Mädchen prangt mit scheuer Tugend,

Das insgeheim zu Amorn fleht,

Bann

Wann izt im Frühling muntrer Jugend
Ihr Busen in der Fülle steht.

Sie seufzt, und, o gerechter Kummer!
Es jammert mich der Schäferinn :

Ich führe sie bey frühem Schlummer
In ihres Hirten Arme hin.

1

Liebt Chloe nichts, als ihre Heerde?

Sie glaubts! ihr Auge saget mir,
Daß Chloen Damon küssen werde;
Und ich verrath es ihm und ihr.
Die Epröde schleicht mit mir in Gründe
Zu Büschen, wo kein Fremder lauscht,
Wann beym Geschwäze sanfter Winde
Der Scherz geheimer Küsse rauscht.

Ein jeder gleichet seinen Träumen ;

Im Traume zecht Anakreon :

Ein Dichter jauchzt bey seinen Reimen,

Und flattert um den Helikon.

Für euch, Monaden, ficht mit Schlüffen“ Ein Liebling der Ontologie :

Und allen Mädchen träumt von Küssen :
Denn was ist wichtiger für sie?

Der Traumgott wollte weiter sprechen:
Doch ist rief ihm die braune Nacht:
Sie lag schon über dunkeln Bächen ;
Und Philomele war erwacht."

Er floh, und lächelnd sprach Cythere:
Ihr Kinder, wißt nicht, was ihr wollt!
O predigt nur von strenger Ehre!
Mir seyd ihr doch im Herzen hold.

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Us Werke, I. B.

Fin

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