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Ereignisse und die aufgefangene Korrespondenz zwischen den Ministern Ludewigs und den aufrührerischen Magnas ten Ungarns. Wilhelm redete auch manches von den Ans erbieten, welche der Graf von Zring insbesondere ihm schon vor Jahren gemacht, welche zum Zwecke gehabt, den König, falls er die Ungarn aus österreichischem Joche befreien helfen wolle, zum Monarchen dieses Landes zu machen und die Absichten auf die Krone des teutschen Reis ches dadurch zu erleichtern. Nichts desto weniger sey man in all dies nicht eingegangen.

Sechstes Kapitel.

Fortseßung des Vorigen.

Der Krieg wider die

Friedensunterhands

Republik bricht aus. Die Schicksale derselben und ihrer Verbündeten.

lungen. Die schwedische Vermittlung und des ren Hindernisse, Die Wirksamkeit der Fürs

stenberge an diesen Begebenheiten.

Kurze Zeit darauf kam die Vermählung zwischen Ludewigs XIV. schöner und geistreicher Schwester, der Prinzessin Henriette, mit dem Könige von England zu Stande; aber die Hochzeitsfackel hatte kaum ausgebrannt, als die Lobesfackel für Karl II. sie ablöste. Es hinterließ Karl Stuart seinem Bruder Jakob die Rechte, die Irrthümer, die Leidenschaften und die Schicksale seines Hauses. Die politischen Intriguen erneuerten sich, und Mazarin und Fürstenberg seßten alle Triebfedern in Bewegung, um den großen Churfürsten zu einem endlichen Entschluß zu vermögen. Leßterer legte Krakow neue günstige Anerbieten und einen sorgfältig ausgearbeiteten Kriegsplan vor, und suchte jeder möglichen Besorgniß durch zum Voraus berechnete Auskunftmittel zu begegnen. Aber immer gab der Unterhåndler nur ausweichende Zusicherungen und unbestimmte Hoffnungen.

Friedrich Wilhelm unterließ nichts, die Republik über die große, ihr drohende Gefahr nachbarlich zu warnen und zur Ausgleichung mit Frankreich zu vermögen, welches,

durch die Austreibung des Herzogs von Lothringen nur noch übermüthiger geworden war; auch scheint es, daß er besonders auf die allseits schädliche Thätigkeit Fürstenbergs sie aufmerksam gemacht. Dieser fuhr aber fort, seine wichtige Sendung zu erfüllen. Er lud, aus Auftrag Lude wigs XIV., Köln, Brandenburg, Neuburg, Hannover und Münster wiederholt zu Abschluß des Bündnisses mit den beiden Königen ein. Eine Art diplomatischer Doppels gånger, trat er bald als Agent des französischen Kabinets tes, bald als Minister seines Churfürsten auf. Jedem Interessenten zeigte er einen lockenden Köder, entwarf neue Låndertheilungen, beschwichtigte ihre Furcht bald vor dies ser, bald vor jener Macht. Was den Kaiser betraf, sø meinte er, sey auch hier nichts zu besorgen, sobald nur Spanien für die Republik zu den Waffen greife.

Ein neuer Konvent für sämmtliche Eingeladene ward nach Bielefeld im Westphälischen auf den 8. April 1671 festgeseht; dort erschienen im Namen Friedrich Wilhelms W. W. Blaspiel und Friedrich Jena. Nachdem Fürstenberg auf die Unterhandlungen des vorigen Jahres zu Berlin zurückgekommen, zeigte er die Nothwendigkeit, zu Beruhigung der Gemüther eine neue zu pflegen. Er trachtete die Nothwendigkeit einer förmlichen Defensiv-Allianz darzuthun; eine Nothwendigkeit, die zu Berlin noch nicht so dringend vorhanden gewesen; auch erklärte er rund hers aus: jeßt müsse zu den Waffen gegriffen werden, von all den Seiten, wo immer ernstlich der Bund gewünscht worden. Der Prinz entwickelte die Beschwerden, welchen Köln dadurch sich preis gegeben, daß es inzwischen die festen Pläße beseßt, gleich als hätte es solches in eigenem Nas men gethan; er erwähnte ferner der unbilligen Gerüchte, welche seinen Herrn, gleichsam als Verråther am gemeinsamen Vaterlande, verfolgt; indem man ihm die Absicht zuge

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schrieben, jene Pläße an die Ausländer überliefern zu wollen. Man dürfe - meinte Wilhelm Egon über die Plane Frankreichs nicht länger sich täuschen; seine Heers massen würden demnächst wider das Gebiet der Generals staaten anrücken, nicht so fast aus Lust zu Eroberungen, als angetrieben von einem hochherzigen ́Gefühl, erlittes nen Schimpf auf glänzende Weise zu råchen. Da jedoch kein Unternehmen am Rhein und an der Maas möglich, ohne die Staaten beider Churfürsten zu berühren, so gehe des Königs Verlangen dahin, mit denselben über billige Ente schädigungen sich im Voraus mit ihnen und den andern Ständen des betreffenden Kreises einzuverstehen, so wie über die Frage, ob die beiden Fürsten geneigt wåren, dem Bunde beizutreten oder nicht? Dies sey der Gegenstand dermaliger Unterhandlung. Sein Herr von Köln → äußerte Fürstenberg weiter sey sowohl wegen des luts ticher Gebiets, als wegen des untern Erzbisthums am -meisten dabei betheiligt; da diese Landschaften zunächst das Loos der Verwüstung treffen könne, so müsse guter und schneller Rath ihm sehr willkommen seyn. Der Prinz betheuerte, daß von kölnischer Seite alles Mögliche gesche hen sey, um das Kriegsgewitter zu fernen; aber ohne Ers folg. Zwischen England und Frankreich herrsche blos über die Frage noch einiger Widerspruch: ob Holland von beis den Königen mit vereinigter Macht zugleich, oder von jes dem insbesondere angegriffen werden sollte?; für ersteres sey der Hof, für leßteres das Parlament vorzüglich gestimmt. Sein Herr hege die Ansicht, daß geradezu gemeins schaftliche Sache mit Frankreich gemacht werden müßte, und er sey dazu auch entschlossen, indem die Republik beharr lich sich weigere, seine gerechten Ansprüche wegen Rheinbergen, frühern vertragsmäßigen Verheißungen zum Troße, zu befriedigen. Noch stehe zwar alles auf dem alten Fuß,

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und Köln wolle ohne Rücksprache mit Brandenburg nichts unternehmen; aber der König begehre nunmehr Friedrich Wilhelms bestimmten Entschluß zu wissen, um sein eigenes Benehmen darnach einrichten zu können. Auf keinen Fall werde jener von seinem kriegerischen Vorhaben abstehen, aber, falls von dieser Seite keine Theilnahme erfolge, auch keis ner der beiden Fürsten irgend eines Gewinns sich zu erz freuen haben. Sollte gleichwohl noch Aufschub in diesen Dingen gefordert werden, so würde derselbe unter keiner andern Bedingung mehr vergönnt, als daß man Frank reich das Wort gebe, der Allianz beitreten zu wollen. Inzwischen thue unverweilte Rüstung noth; denn also in wahrhaftem Stand sich befindend, werde man vortheilhafte Bedingungen leichter erwirken, als ohne diese Maßregel. Der Churfürst von Brandenburg, von unüberwindlichem Mißtrauen gegen Fürstenberg erfüllt, begnügte sich mit kurzen Antworten, und wich durch die Erklärung aus, daß er vorerst den französischen Gesandten noch abwarten wolle, welcher bereits auf dem Wege sey.

* Leßterer traf auch wirklich ein, und versuchte sein Bestes, ohne jedoch die bedächtliche Ehrlichkeit des teutschen Fürsten schneller zu Anderm bereden zu können, als Gewissen und Recht Jenem für nothwendig vorhielten. Fürstenberg nahm darauf Pfalz-Neuburg vor, und machte bei diesem die gleichen Gründe geltend, wie bei Brandenburg. Der Herzog konnte weniger Verstand entgegen seßen, als der Churfürst; dafür sprach sich sein Gefühl desto richtis ger und ahnungsvoller in den Schilderungen-all des Übels aus, welches über Teutschland und einen großen Theil von Europa durch diesen neuen Krieg kommen dürfte. Überdies hielt er die zu hoffenden Vortheile für ungewiss ser, als die damit verbundenen Drangfaale. Als ein Fürst, der auch auf das Schicksal seiner Unterthanen, nicht nur

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