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teten Conflict doch wohl nur dann, wenn man sich vor lauter Siegeszuversicht gar nicht mehr zu fassen weiß, und einen ähnlichen moralischen Zustand bei den in Ungarn activen österreichischen Feldherren nach den Tagen von Szolnok, Hatvan, Tápió-Bicske, Isaszeg und Waizen vorauszusehen, hält denn doch etwas zu schwer.

Uebereinstimmend mit der erstern, weist auch die letztere Thatsache darauf hin, daß der feindliche Feldherr am 18. April den größten Theil unsers Gros noch jenseits der Gran vermuthete, und folglich am 19. auf nichts weniger als einen entscheidenden Conflict gefaßt war; denn im entgegengesezten Falle hätte er vor allem auf ein zeitgerechtes Eintreffen seiner Streitkräfte auf dem Schlachtfelde bedacht sein müssen.

Die beiden oben aufgestellten Thatsachen berechtigen somit unleugbar zu der Annahme, daß die Desterreicher am 19. April von den ungarischen Armeecorps Damjanics und Klapka (derzeit im Ganzen 16,000 Mann) förmlich überrascht worden: denn wollte man die Ueberraschung in Abrede stellen; dann sänke die an jenem Tage gescheiterte österreichische Offensive, ihrem Entwurfe wie ihrer Ausführung nach, vollends unter das Niveau jeder Kritik.

Am 20. seßten Damjanics und Klapka ihren Marsch gegen Komorn bis Jászfalu fort; die zwei Drittheile des 7. Armeecorps aber rückten längs dem Granflusse gegen die Donau hinab, trafen bei Kéménd auf eine starke feindliche Colonne, griffen diese unverweilt an, und nöthigten sie, über die Graner Schiffbrücke auf das rechte Donauufer zurückzuweichen.

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Bei diesem Gefechte wirkte auch die wie erwähnt bereits von Waizen gegen die untere Gran entsendete Streifcolonne des 7. Armeecorps theilweise mit, indem sie, auf dem linken Granufer den jenseits der Gran und längs derselben retirirenden Feind cotoyirend, das Feuer ihrer beiden Geschüße möglichst ununterbrochen auf ihn wirken ließ.

Es sollte diese Streifcolonne nach dem Gefechte bei Kéménd die Gran überschreiten und wieder zum Gros des 7. Armeecorps stoßen. Der Brückenschlag bei Kéménd kam jedoch nicht zu Stande, und die Streifcolonne mußte somit bis Zsemlér hinaufziehen, um dort endlich das rechte Granufer gewinnen zu können.

Von dem Tags vorher bei Nagy-Sarló geschlagenen Feinde zeigten sich am 20. nur mehr einzelne versprengte Haufen diesseits des Neutraflüßchens, welche die Kriegsgefangenschaft fernerm zicllosem Umherirren vorzogen.

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Wir hatten sonach bis Komorn keinen massenhaften Widerstand mehr zu fürchten. Je mehr indessen unser Gros sich Komorn näherte, um so mehr erschien unsere, einstweilen noch immer unentbehrliche Verbindungslinie über Levenz mit dem linken Theißufer von Nordwest und Südost her ausführbaren feindlichen Handstreichen blosgestellt. Die Deckung gegen Südost blieb so lange, bis die von Waizen donauaufwärts nach Párkány beorderte Armeedivision Kmety bei leßterm Orte einträfe, den übrigen wie erwähnt, nach Kéménd und hierauf nach Köbölkut disponirten zwei Drittheilen des 7. Armeecorps übertra gen, während zur Deckung gegen Nordost jene Streifcolonne, welche nach dem Gefechte bei Kéménd bis Zsemlér hinaufziehen mußte, um auf das rechte Granufer zu gelangen, nach bewirktem Flußübergange die Gewinnung von Verebély zum Objecte ihrer nächsten isolirten Wirksamkeit nehmen sollte; die augenblickliche Sicherung unserer Communication mit Levenz gegen Nordwest aber ward mittlerweile durch zwei Husarendivisionen besorgt, welche noch in der Nacht vom 20. auf den 21. April von Jászfalu gegen Verebély aufbrachen.

General Graf Guyon hatte, seit seiner Ernennung zum Commandanten der Festung Komorn, mehrere Male erfolglos versucht, durch die feindliche Cernirungslinie hindurch unbemerkt in die Festung zu gelangen, und sich hierauf wieder in den Operationsbereich unsers Gros zurückgezogen. In Jászfalu entschloß er sich zu einem wiederholten, aber forcirten Versuche, Komorn troß der feindlichen Cernirung zu erreichen, und erbat sich hierzu eine Escadron Husaren. Er durchbrach nun am 21. April die Cernirungslinie, und überraschte die bereits sehr herabgestimmte Besaßung mit der neubelebenden Kunde von dem nicht geahnten nahen Entsage.

Am 22. war der Entsaß am linken Donauufer bewirkt. Die Armeecorps Damjanics und Klapka bezogen vor dem Waag-Brückenkopfe der- Festung Komorn das Bivouac,

Siebentes Capitel.

Vorbereitung zu dem Entsahe der Festung Komorn am rechten Donauufer. auf die feindliche Tranchée in der Nacht vom 25. — 26. April.

dem rechten User bewirkt am 26. April.

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Der Entsah auch auf

Die Festung Komorn liegt bekanntlich am linken Ufer der Donau und greift nur mit einem ihrer Vorwerke, dem sogenannten Donaufort oder Donau-Brückenkopf auf das rechte Ufer hinüber.

Zum Glück hatte die Besaßung, deren Standhaftigkeit während der Belagerung überhaupt die ehrendste Anerkennung verdient, dieses wichtige Vorwerk troß der wiederholt heftigen Bombardements behauptet und uns hierdurch die Möglichkeit, zwischen diesem und der Festung die Donau zu überbrücken und den Entsag sofort auch auf dem rechten Ufer in der kürzesten Zeit zu bewirken, gesichert.

An eben derselben Stelle war bereits mehrere Wochen früher eine Schiffbrücke geschlagen, von den feindlichen Batterien am rechten Ufer jedoch, binnen wenigen Tagen, in den Grund gebohrt worden.

Um die Wiederholung dieses Experimentes zu vereiteln, nahmen wir unsere Zuflucht zu vollen schwimmenden Brückenunterlagen anstatt der hohlen, d. h. wir versuchten unser Glück mit einer Floßbrücke.

Die Anstrengungen der feindlichen Batterien, den Brückenschlag zu verhindern, mit dem Umstande zugleich in Erwägung gezogen, daß wir in Folge der in der Festung wie in der Stadt Komorn allgemein herr

schenden, irrthümlichen Ansicht, die Ueberbrückung der Donau mittels Flößen sei unausführbar, nicht das Geringste für ein ähnliches Unternehmen vorbereitet fanden: mußten wir wohl zufrieden sein, schon am vierten Tage nach dem Einrücken unsers Gros in den Festungsrayon, die Offensive auf das feindliche Blockadecorps am rechten Donauufer eröffnen zu können.

Diese sollte mit einem nächtlichen Ueberfalle auf die feindlichen Tranchéen beginnen.

Zwischen der eigentlichen innern Festung Komorn und ihren westlichen Vorwerken der sogenannten Palatinallinie liegt die Stadt Komorn mit den südlichen Häuserreihen nur wenige Schritte vom Ufer des Stroms entfernt.

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Der Stadt gerade gegenüber auf dem rechten Donauufer also westlich vom Donaufort lag das Dorf Uj-Szöny, derzeit in Folge der Belagerung eigentlich nurmehr die Bandstätte desselben. Westlich (stromaufwärts) von diesem erhebt sich das rechte Ufer der Donau zu einer Höhe, von welcher das jenseitige Vorwerk (die Palatinallinie), ja selbst der Hauptwall der Festung - der leztere gleichwohl nur mehr im weitesten Ertrage der gröbsten Kaliber dominirt werden. Dieser dominirende Punkt ist unter dem deutschen Namen,,Sandberg", dem ungarischen,,Monostor", bekannt.

Im Herbste des Jahres 1848 ließ die ungarische Regierung das damals noch prosperirende Dorf Uj-Szöny west-, süd- und südöstlich mit Erdwerken umgeben, welche in einem weiten, vom Monostor bis zum Donaufort gezogenen Bogen angelegt wurden. Der ausgedehnte Raum zwischen diesem und der Donau sollte den Zweck eines verschanzten Lagers erfüllen; aber das Land entbehrte, zur Zeit der siegreichen Invasion des Fürsten Windisch-Gräß, noch der Armee für dies verschanzte Lager, und die Festung Komorn der für die Besetzung und Behauptung der riesigen Vertheidigungslinie desselben erforderlichen Streitkräfte.

Der Belagerer konnte sonach von den verlassenen Erdwerken ohne Schwertstreich Besih nehmen und dieselben theilweise zu seinen eigenen Zwecken benutzen. Seine Tranchéen hatte er längs der, parallel mit

dem Stromufer, das verschanzte Lager durchschneidenden Raab-Ofener Poststraße gezogen, seine für die Festung gefährlichsten Batterien am Monostor und südlich des Donauforts angelegt; den leßtern nun galt zunächst der Ueberfall, mit welchem wir unsere, den vollständigen Entsaß der Festung bezweckende Offensive eröffneten.

In der Nacht vom 25. auf den 26. April überschritten, unter dem Commando des Obersten Knézich, etwa 4000 Mann Infanterie, aus den besten Truppen der Armeecorps Damjanics und Klapka zusammengestellt, die eben zu Stande gekommene Floßbrücke. Die eine Hälfte der Colonne nahm den Marktflecken D-Szöny östlich vom Donaufort, die andere die südlich des leztern gelegene feindliche Batterie zum Angriffsobjecte.

Beide Punkte waren mit Tagesanbruch des 26. April in unserer Gewalt; eben so die bereits auf vier 24- und zwei 18-pfündige Geschüße reducirte Armirung der erwähnten Batterie, und deren etwa 200 Mann starke Bedeckung, welche ohne weiteres die Waffen streckte.

In derselben Nacht überseßten, weit oberhalb der Palatinallinie, zwei Bataillone der Festungstruppen die Donau mittels Fahrzeugen, um gleichzeitig einen lebhaften Tirailleurangriff auf die Batterien am Monostor auszuführen. Hierdurch beabsichtigten wir die Aufmerksamkeit des Feindes auf diesen Punkt zu lenken, damit der Ueberfall mit dem Bayonnet auf jene feindliche Batterie, welche, wie erwähnt, südlich des Donauforts lag, desto gewisser gelinge. Indessen war der Commandant der beiden Festungsbataillone seiner Aufgabe nicht gewachsen der Tirailleurangriff auf den Monostor unterblieb; aber der Handstreich auf O- Szöny und die südlich des Donauforts gelegenen Batterien gelang, wie gesagt, dessenungeachtet vollkommen.

Auf die erste Nachricht hiervon begannen die Armeecorps Damjanics und Klapka, welche während der nächtlichen Expedition des Oberst Knézich auf dem linken Ufer geblieben waren, ihrerseits den Uebergang über die Floßbrücke auf das rechte Donauufer.

Zwei bis drei Tage vorher hatte die wie bekannt, von Waizen nach Párkány dirigirte - Division Kmety den leztern Ort erreicht, und die in Köbölkut zurückgelassenen übrigen zwei Drittheile des 7. Armee

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