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Ihr folgten: in der Nacht vom 12. auf den 13. das 1. — anbruch des 13. das 3. und 7. Corps.

mit Tages

Diese Marschordnung wurde bis Waizen unverändert beibehalten. Der Zug ging von Komorn auf einer einzigen Linie, über Bátorkeszi und Kövesd an der Gran, bis Szobb an der Eipel. Von hier aber verfolgten blos die Colonne Armin Görgei und das 1. Corps (weil diese stets bei Nacht marschirten) den kürzesten Weg nach Waizen über Zebegény und Nagy- Maros; während die Armeecorps 3 und 7 das Maroser Défilé auf einem Gebirgswege von Szobb über Maria-Nostra umgingen.

Diese Vorsichtsmaßregel schien deshalb geboten, weil die Oesterreicher deren Patrouillen im Laufe des vergangenen Tages unsern Marsch zwischen Kövesd und Hellenba unablässig vom rechten Donauufer her beobachtet hatten über Nacht einige Geschüße nach Visegrád disponiren konnten, um uns am folgenden Tage den Durchzug durch das erwähnte gegen den Strom hin offene Nagy- Maroser Défilé sehr empfindlich zu verleiden.

Die vorausbestimmten Marschstationen waren: für den 13. Bátorkeszi, den 14. Hellenba, Damásd und Szobb, den 15. Waizen.

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Am frühen Morgen des 15. Juli erreichte die Colonne Armin

Görgei die Höhe von Waizen und stieß hier auf die Vorposten des russischen Reiterregiments der Muselmänner und kaukasischen Bergvölker, welches die Stadt besezt hielt, nach einem kurzen Vorpostengefechte aber in der Richtung von Aszód zurückwich.

Die Stadt Waizen liegt hart am linken Donauufer. Ihre Ausdehnung längs dem Strome, dessen Lauf hier in die Richtung von Norden nach Süden fällt, beträgt, bei durchweg nur geringer Breite, etwa eine Viertelmeile. Die Pest-Preßburger Eisenbahn, hier zumeist dammartig und mit dem Stromufer gleichlaufend, jedoch außerhalb der Stadt angelegt, trennt diese von dem östlich angrenzenden hügeligen Terrain (den leßten westlichen Absenkungen des Cserhát) und gestattet die Communication zwischen diesem Terrain und der Stadt nur an einzelnen Punkten. Waizen erscheint demnach zwischen dem Donaustrome und dem Eisenbahndamme gleichsam eingeengt. Der Länge

nach mitten durch die Stadt führt die Poststraße von Ober-Ungarn nach Pest, welche vorher den Veröczeer Landweg, auf dem wir unsere Vorrückung bewirkten, aufnimmt und sodann noch etwa auf Geschüßertrag vor Waizen mittels einer hölzernen Jochbrücke einen tief eingesenkten, bei der Steilheit seiner Ufer für Reiterei und Fuhrwerk nicht zu passirenden Graben überseßt.

Die Colonne Armin Görgei, nachdem sie auf der Poststraße angelangt, die feindlichen Vorposten - wie erwähnt - zurückgedrängt und hierdurch das russische Reiterregiment zur Räumung von Waizen veranlaßt hatte, zog, während ihre Vortruppen den Feind verfolgten, mit ihrem Gros durch die Stadt und nahm weiter südlich bei Hétkápolna Stellung. Rückwärts derselben wählte das nachfolgende 1. Corps sein Lager.

Aus dem stromabwärts erweiterten fanft wellenförmigen Uferterrain erhebt sich etwa 3⁄4 Meilen südöstlich der Stadt zwischen den Ortschaften Duka und Szöð ein anfangs kahler Riegel (von Waizen aus betrachtet erscheint derselbe kegelförmig) dessen Fortseßung in mehrfachen östlichen Windungen bis zum Höhenrücken des Cserhát ansteigt. Nordöstlich dieser kahlen Anhöhe in einem ziemlich engen Thale liegt das Dorf Duka am Bache Gombás; südwestlich hingegen und weiter ab der Donau zu das Dorf Szöd. Zwischen diesem und der Anhöhe ist der Terrain mit Weingärten bedeckt. Die leztern wurden unsererseits ,,die Szöder Weingärten" und die erwähnte kahle Anhöhe blos schlechtweg,,der Dukaer Berg" genannt. Der Kürze wegen behalte ich diese Benennungen auch im Folgenden bei.

Der Bach Gombás fließt in gerader Richtung von Duka gegen Waizen bis an die südöstliche Listère der Stadt. Hier wendet er sich links zwischen Hétkápolna und Waizen der Donau zu. Unfern des Wendepunktes überseht ihn die Eisenbahn und weiter abwärts kurz vor seiner Mündung in die Donau (am südliche. Ende von Waizen) die Poststraße. Sein Gerinne ist versumpft und war damals, namentlich auf der Strecke von Duka bis zur Eisenbahnbrücke bei Waizen nur an zwei, höchstens drei schmalen Stellen ohne Gefahr für die Truppen durchwadbar.

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Der Terrain zwischen diesem Bache und der Donau (das linke Ufer beider Gewässer bildend) ist wie schon oben erwähnt sanft wellenförmig, überdies frei und offen. Die Eisenbahn allein durchschneidet ihn; doch ist auch sie nur stellenweise den Bewegungen der Reiterei und Artillerie hinderlich. Am rechten Ufer des Gombásbaches hingegen erhebt sich der Boden rasch zum Hügellande.

Armin Görgei hatte mit seinen von der Verfolgung zurückgekehrten Vortruppen den Dukaer Berg beseßt. Von hier aus nun wurde um die Mittagszeit desselben Tages (15. Juli) im Südosten das Anrücken namhafter russischer Streitkräfte aller Waffen wahrgenommen. Auf die erste Meldung hiervon verließ Armin Görgei mit dem Gros seiner Colonne eilends das Lager bei Hétkápolna, um, quer über die Eisenbahn gegen den Dukaer Berg und die Szöder Weingärten vorrückend, sich dieser beiden Punkte noch vor dem Eintreffen der Ruffen daselbst, zu versichern. Dies lag jedoch außer dem Bereiche der Möglichkeit, weil unsererseits die feindliche Wiedervorrückung überhaupt viel zu spät entdeckt worden. Es waren demnach im Gegentheile nicht nur unsere Vorposten bereits vom Dukaer Berge durch zahlreiche Kosakenschwärme vertrieben: sondern auch die geschlossenen Streitkräfte des Feindes schon in den Szöder Weingärten eingedrungen, bevor noch Armin Görgei mit seinem Gros zur Stelle sein konnte. Dieser vermochte selbst das Debouchiren der feindlichen Colonnen aus den Weingärten nur mehr theilweise zu erschweren, aber keineswegs zu verhindern. In kurzer Zeit hatte er eine Macht gegen sich, welche seiner Colonne (3-4,000 Mann mit 10 Geschüßen) mehrfach überlegen ihn anfangs zurückdrängt, so lange nämlich bis in seiner Rechten General Nagy- Sándor mit dem 1. Corps, rechts an die Donau gelehnt, in die Schlachtlinie rückt und das gestörte Gefechtsgleichgewicht wieder herstellt.

Mittlerweile beschleunigt General Graf Leiningen den Anmarsch seiner Truppen. Etwa um 3 Uhr Nachmittags erreicht er mit denfelben die Höhe von Waizen, umgeht die Stadt östlich, eilt am rechten Ufer des Gombásbaches auf Geschüßertrag über die Verlängerung unserer Schlachtlinie vor, nimmt eine Flankenstellung gegen den feindlichen rechten Flügel und paralysirt dessen fernere Angriffe auf die

schwache Colonne Armin Görgei's durch das lebhafte Feuer von zwei Batterien.

Der Feind unternimmt hierauf einen kräftigen Reiterangriff auf unser 1. Corps. Das 1. Husarenregiment (Kaiser), vom General Nagy-Sándor zur Gegenattaque vorbeordert, unterliegt der feindlichen Nebermacht: allein der Stoß, welcher auf die Sprengung unsers rechten Flügels berechnet schien, erlahmt dessenungeachtet an der standhaften Ausdauer einiger Batterien des leßtern.

Von diesem Augenblicke an beschränkt sich der Feind augenscheinlich darauf, troß der lebhaften Thätigkeit unserer der seinen an Zahl überlegenen Artillerie, den freien Terrain vor dem Dukaer Berge und den Szöder Weingärten zu behaupten, welchen er durch die anfängliche Zurückdrängung der vereinzelten Colonne Armin Görgei erobert hatte. Und da unsere Aufgabe des Tages, wegen der ungewöhnlichen Ermüdung der Truppen, gleichfalls eine rein defensive bleiben muß: so charakterisirt sich der weitere mehrstündige Verlauf des Kampfes einzig und allein durch ein beiderseits bis in die sinkende Nacht wohlunterhaltenes Geschüßfeuer.

Erst gegen Abend beginnt der Feind allmälig das Feld zu räumen, indem er seinen rechten Flügel über den Dukaer Berg, den Rest der Schlachtlinie hingegen durch die Szöder Weingärten aus dem Gefechte zieht.

Die genannten Terraintheile bleiben gleichwohl von seinen Sicherheitstruppen beseßt.

Noch vor Einbruch der Nacht vom 15. auf den 16. Juli erreicht auch General Pöltenberg mit dem 7. Corps und dem Armeetrain die Stadt Waizen, wird jedoch angewiesen, rückwärts derselben (an ihrem nördlichen Ende) en réserve zu bleiben.

Die Entschlossenheit, mit welcher der Feind unsere Stellung vor Waizen angegriffen, die Zähigkeit seiner Ausdauer im wirksamen Bereiche unsers überlegenen concentrischen Geschüßfeuers ließen mich hinter dem soeben aus dem Felde geschlagenen Heerestheile einen nahen und starken Rückhalt an Streitkräften vermuthen und für den folgenden Tag einem noch mächtigern Angriffe entgegensehen.

Ich hatte somit die Wahl, entweder diesem Angriffs- mit dem Durchbruchsversuche gegen Gödöllö zuvorzukommen, oder ihn (den feindlichen Angriff) vor Waizen abzuwarten, also den Beginn des Durchbruchsversuchs von dem Gefechtsresultate des folgenden Tages abhängig zu machen.

In Erwägung der obwaltenden besondern Umstände, daß die Truppen für den augenblicklichen Beginn des Durchbruchs zu ermüdet und überdies selbst für den nächstfolgenden Tag (den 16.) ohne Mundvorrath waren; daß ferner auf die Möglichkeit der zeit- und ortgerechten Herbeischaffung des leztern während der Durchbruchsoperation selbst schlechterdings nicht, wohl aber auf die Wahrscheinlichkeit gerechnet werden durfte, die Truppen an Ort und Stelle noch im Laufe des folgenden Tages durch die in Waizen und der nächsten Umgebung be= reits eingeleiteten Requisitionen auf mindestens Einen Tag voraus mit Lebensmitteln zu versehen: in Erwägung dieser Umstände entschloß ich mich, den für den nächsten Tag in Aussicht gestandenen feindlichen Angriff in der eben behaupteten Position vor Waizen zu erwarten.

Als jedoch wider Vermuthen selbst am frühen Nachmittage des 16. Juli noch immer kein Angriff erfolgt war; obschon die feindlichen Vortruppen den Dukaer Berg wie die Szöder Weingärten fortwährend beseßt hielten; und übereinstimmende Kundschafterberichte angaben, das Lager der am Vorabende gegen uns gestandenen und seither, durch ununterbrochene Zuzüge neuer Truppen auf dem Wege von Aszód, bereits namhaft verstärkten feindlichen Heeresabtheilung befinde sich bei Hartyán: so glaubte ich mir über die Wahrscheinlichkeit des Gelingens unsers beabsichtigten Durchbruches jedenfalls noch im Laufe des 16. die größtmögliche Gewißheit verschaffen zu müssen und bestimmte die vierte Nachmittagsstunde für den Beginn dieses Unternehmens. Es sollte dasselbe in einer forcirten Recognoscirung gegen Hartyán, ausgeführt von der Colonne Armin Görgei, bestehen.

Indessen noch vor dem genannten Zeitpunkte erfolgte feindlicherseits eine Vorrückung geschlossener Truppen auf dem Dukaer Berge und in den Szöder Weingärten; auch wurde die Ortschaft Duka feindlich besezt und gleichzeitig kam mir aus untrüglicher Quelle die Nachricht zu,

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