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erfolgte von den Truppen des 8. Corps (unter Klapka) noch in der selben Nacht, durch den seitlichen Rückzug auf Apáczaszakállos an der Vásárut-Komorner Straße; vom 2. Corps hingegen erst am folgenden Morgen (22. Juni) durch den Rückzug bis Guta.

Bei Aszód ließ das 2. Corps blos einen Vorposten zur Beobachtung des Feindes zurück.

Ich eilte persönlich nach Guta in der Absicht voraus, das 3. Corps bei Tót- Megyer auf dem Umwege über Naszvad und Neuhäusel noch am frühen Morgen des 22. Juni zu erreichen.

In Guta aber erhielt ich die überraschende Anzeige, daß während der Nacht jene Artillerie- und Infanterie - Abtheilungen des 2. Corps, von welchen Tags vorher, wie bekannt, aus der Schlachtlinie vor Pered die Flucht gegen Zsigárd ergriffen worden, am Ufer des Neuhäuseler Donauarmes Guta gegenüber angelangt seien. Der Befehl, in Folge dessen diese Abtheilungen sich in Zsigárd dem 3. Corps hätten anschließen sollen, hatte sie bei der ungewöhnlichen Schnelligkeit ihrer ununterbrochenen weitern Flucht von Zügárd über Farkasd und Négyed nicht mehr einholen können. Die Brücke über die Waag bei Négyed aber wurde von ihnen in der Eile übersehen, und so geriethen sie denn endlich in die verzweifelte Lage, links durch die Waag, rechts durch den Neuhäuseler Donauarm und vorwärts durch den Zusammenfluß beider an der Fortsezung ihrer Flucht verhindert zu sein, im Rücken aber den verfolgenden Feind vorausseßen zu müssen. Der Leztere ahnte jedoch offenbar nichts von alledem, sonst würde er zweifelsohne die Aufhebung dieser Abtheilungen versucht haben. Die Ueberschiffung derselben über den Neuhäuseler Donauarm auf das Gutaer Ufer konnte erst mit Tagesanbruch des 22. Juni beginnen, und dauerte wegen der geringen Tragfähigkeit der vorhandenen Fahrzeuge bis zum späten Vormittage. Nachdem sie eingeleitet war, verließ ich Guta wieder, um meinen Weg nach Tót- Megyer eilends fortzusehen.

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Das 2. Corps war nämlich, wie bekannt, auf seinem Rückzuge von Királyrév nach Aszód nicht verfolgt worden, und dieser Umstand regte in mir bei der Ungewißheit, in welcher ich über die fernern Schicksale des 3. Armeecorps schwebte,

die beunruhigende Voraus

segung an, der Feind habe seinen Sieg sofort zur offensiven Ueberschreitung der Nieder-Waag benußt.

War dies der Fall, so konnte die für uns meiner Ansicht nach augenblicklich größte Gefahr, die Trennung nämlich des 1. Corps (General Nagy-Sándor) und der beiden nördlichen Streifcolonnen von den übrigen Theilen unserer Hauptarmee, nur durch den äußersten Widerstand des 3. Armeecorps und die gleichzeitigen forcirten Rückzüge jener von der Isolirung bedrohten Heeresabtheilungen verhindert werden. In Tót-Megyer am frühen Vormittage angelangt, fand ich jedoch meine Befürchtungen nicht eingetroffen.

Der Feind hatte sich zwar am Vorabende in der That mit dem überwiegend größern Theile seiner Streitkräfte auf das 3. Corps allein geworfen, dasselbe bei Farkasd zurückgedrängt und auch diesen Punkt noch genommen; hierauf aber seine Vorrückung plöglich eingestellt, den Rückzug des 3. Corps über die Waag nicht weiter beunruhigt, das Dorf Négyed erst diesen Morgen (am 22. Juni) besezt, und durchaus keinen Versuch, die Nieder-Waag zu überschreiten, wahrnehmen lassen.

Dagegen lief während meines mehrstündigen Aufenthaltes in TótMegyer von den längs der Waag aufgestellten Vorposten des 3. Corps die Meldung ein, die Hauptmacht des Feindes bewege sich Waag-aufwärts; und ich ließ mich hierdurch nun wieder in meiner frühern Voraussetzung einer bei Freystadl und Schintau gleichzeitig mit dem Einbruche der Russen en gros zu erwartenden Offensivbewegung eines großen Theiles der österreichischen Armee bestärken.

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Zwar hatte der Feind am 21. Juni das linke Waagufer bei Schintau geräumt, und sah sich daselbst auf die Vertheidigung des rechten beschränkt: dies konnte aber füglich blos eine Folge der gebotenen größern Concentrirung seiner Streitkräfte zum Angriff auf unser 2. und 3. Corps bei Pered gewesen sein; während das gänzliche Scheitern der an demselben Tage unternommenen angeblich energischen Waagübergangs-Versuche des General Nagy- Sándor außer Zweifel stellte, daß der Feind außer der Uebermacht, mit welcher er unsere beiden Corps bei Pered angegriffen, auch Schintau gegenüber und bei Freystadl noch beträchtliche Streitkräfte disponibel hatte, die, zu jenen

bei Pered entwickelten hinzugerechnet, ihn an der Waag jedenfalls stark genug erscheinen ließen, diesen Fluß sogar auf eigene Faust mit günstigem Erfolge zu überschreiten, ohne erst die Vorrückung des - unsererseits hinter dem in der Arva eingebrochenen Corps vermutheten russischen West-Heeres abwarten zu müssen.

Durch den unglücklichen Ausgang des Treffens bei Pered, und dessen empfindliche Folgen, den Verlust der mühsam vorbereiteten Flußübergänge, plößlich auf die Beobachtung der Defensive reducirt, fand ich demnach die Vereinigung des Großtheiles unserer Hauptarmee jener Linie gegenüber angezeigt, auf welcher nach den augenblicklich vorhandenen Daten über die Vertheilung der feindlichen Streitkräfte die bedeutendste Concentration der leztern vorausgesezt werden mußte.

Demgemäß sollte das 2. Corps von Guta nach Neuhäusel abrücken. Ich kehrte noch im Laufe des 22. Juni von Tót-Megyer nach Guta zurück, um diese Bewegung unverweilt anzuordnen. Die Ausführung derselben schien mir jedoch bei dem isolirten Zustande, in welchem ich das 2. Corps fand, vor der Hand unmöglich.

Der Stand dieses Corps war in Folge der Verluste, welche es während der lezten beiden Tage erlitten, bis auf 5000 Mann herabgesunken. Diese Verluste betrugen so viel mir noch erinnerlich nahe an 3000 Mann nebst etlichen Geschüßen.

Nun erschien aber die kurze Dauer der Gefechte von Pered und Alsó-Szélly vom 20. Juni welche freilich vom 2. Corps allein. bestanden worden außer allem Verhältnisse zu jenen Verlusten; und in dem Treffen von Pered vom 21. Juni hatte das 2. Corps dessen Cavalerie-Division und etwa drei Bataillone ausgenommen seine Pflicht durchaus nicht so gewissenhaft wie das gesammte 3. Corps erfüllt, welches gleichwohl kein Geschüß und kaum über 500 Mann als Verlust auswies.

Auf meiner Rückkehr von Tót- Megyer nach Guta war ich, in der Nähe des leßteren Orts, Scharen von Ausreißern des 2. Corps begegnet.

Dieser Umstand nun ließ mich die eigentliche Quelle der so ungewöhnlichen Verluste des 2. Corps errathen. Ich hatte überdies Grund,

die noch fernere Zunahme dieser Verluste zu fürchten, so ich das 2. Corps gleich wieder marschiren ließe.

Zur Erhaltung der noch übrigen Reste desselben hielt ich eine mehrtägige Ruhe für unumgänglich nothwendig.

Es blieb demnach das 2. Corps bis auf weitern Befehl im Lager bei Guta, während das 3. Corps einstweilen seine frühere Stellung an der Waag bezog.

Vierundzwanzigstes Capitel.

Die ersten Nachrichten über den ernsten Beginn der russischen Intervention.

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Der Ministerrath vom 26. Juni. Rückzug in das verschanzte Lager bei Komorn.

derselben und deren Einfluß auf meine Entschlüsse. Verlust von Raab (28. Juni).

Unmittelbar nach dem Gefechte bei Aszód (in der Nacht vom 21.

auf den 22. Juni) erhielt ich

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noch in Aszód selbst die ersten Berichte, daß mehre russische Heeresabtheilungen von Dukla über die Nordgrenze Ungarns eingebrochen.

Meine

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im vorhergehenden Capitel erwähnte Besorgniß, der Feind hätte die Verfolgung des 2. Corps von Királyrév bis Aszód nur unterlassen, um seinen Sieg desto vollständiger durch die sogleiche Ueberschreitung der Niederwaag auszubeuten, ward durch jene Berichte nur noch höher gesteigert.

Ich glaubte

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bekanntlich - als zunächst gefährliche Folge des gefürchteten Flußüberganges, die Trennung der nördlich vom 3. Corps disponirten Theile unserer Hauptarmee von dem Reste der leztern, erkennen zu müssen.

So lange diese Gefahr vorhanden, durfte ich den Kriegsschauplat nicht verlassen; nachdem ich an die Möglichkeit dieser Gefahr nicht früher gedacht, somit auch versäumt hatte, die zur Abwendung derselben. erforderlichen Weisungen an die Führer der selbständigen Heeresabtheilungen vorsorglich zu erlassen.

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