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IX. Die heilige Ehe ist in der Schrift keinem Stande verboten, sondern, Hurerei und Unkeuschheit zu vermeiden, allen Ständen geboten.

IX. Matrimonium nulli ordini hominum in Scriptura interdictum est, sed scortationis et impuritatis vitanda causa omnium ordinum hominibus præceptum et permissum.

X. Da ein öffentlicher Hurer nach X. Quia manifestus scortator der Schrift im wahren Banne ist, so juxta Scripturam excommunicanfolgt, daß Unkeuschheit und Hure- dus; sequitur,scortationem aut imrei des Aergernisses wegen keinem purum cælibatum propter scanda Stande schädlicher ist, als dem Priest- lum nulli ordini hominum magis erstande. quam sacerdotali damnosum esse.

Alles Gott und seinem heiligen Worte zur Ehre'

CONFESSIO HELVETICA PRIOR (SIVE BASILEENSIS

POSTERIOR).

THE FIRST HELVETIC CONFESSION. A.D. 1536.

[This Confession was composed by a number of Swiss divines (Bullinger, Grynæus, Myconius, and others), delegated and assembled for the purpose, in the city of Basle, A.D. 1536. It is the first Confession which represented the faith of all the Reformed cantons of Switzerland; the preceding ones had merely a local authority. It is called the FIRST HELVETIC CONFESSION to distinguish it from the SECOND HELVETIC CONFESSION (1566), which acquired still greater authority. It is also less aptly called the SECOND CONFESSION OF BASLE (Conf. BasileeNSIS POSTERIOR), from the place of its composition and publication, in distinction from the FIRST CONFESSION OF BASLE, or of MÜHLHAUSEN (1534), which continued in force in these two cities. See the History, Vol. I. §§ 53 and 54. The Latin text was published first under the title: Ecclesiarum per Helvetiam Confessio Fidei summaria et generalis. It is reproduced in the Corpus et Syntagma, and in Niemeyer's Collectio (pp. 115-122). The German text in the Swiss dialect was prepared by Leo Judæ, and is of equal authority with the Latin, although it is a free and enlarged translation. I give it in High-German, which is more intelligible. It appeared with the following title and introductory note:

́Ein gemeine bekantnus des helgen waren vnd vralten Christlichen gloubens vnd vnsern mittburgern vnd Christlichū gloubgnossen, etc. Zurich. Bern. Basell. Straßburg. Costenz. Santgalin. Schaffhusn. Millhusn. Biel. etc. zbasell vffgericht geordnet vnd gmacht vff wytern bscheid, etc. Im 1536. 1. 2. 3. et 4. Februariy.

Ein kurze vnd gemeine bekantnuß des gloubens der kelchen so in einer Eidtgnoschafft das Evangelium Christi angenomen habend, allen glöbigen vnd fromen zu erwegen, zu beschatzñ vud ju vrteilen dargestelt. 1 Pet. iii.; 1 Joh. iv.']

I. Von der heiligen Schrift.

I. DE SCRIPTURA SACRA. Die heilige, göttliche, biblische Scriptura canonica Verbum Schrift, die da ist das Wort Gottes, Dei, Spiritu Sancto tradita, et von dem heiligen Geiste eingegeben, per prophetas apostolosque munund durch die Propheten und Apostel do proposita, omnium perfectisder Welt vorgetragen, ist die allerälteste, sima et antiquissima Philosovollkommenste und höchste Lehre, und phia, pietatem omnem, omnem begreift allein alles das, was zur wah- vitæ rationem sola perfecte conren Erkenntniß, Liebe und Ehre Gottes, tinet.'

zu rechter, wahrer Frömmigkeit und Anrichtung eines frommen, ehrbaren und gottseligen Lebens dienet.'

II. Von Auslegung der Schrift. II. DE INTERPRETATIONE SCRIPTURÆ. Diese heilige, göttliche Schrift soll Hujus interpretatio ex ipsa nicht anders, als aus ihr selbst aus-sola petenda est, ut ipsa inter

1 2 Pet. i.; 2 Tim. iii.

gelegt und erklärt werden durch die Richt- pres sit sui, caritatis fideique schnur des Glaubens und der Liebe.'

III. Von den alten Lehrern.

regula moderante.1

III. DE ANTIQUIS PATRIBUS. A quo interpretationis genere, quatenus sancti patres non di

Wo nun die heiligen Väter und alten Lehrer, welche die Schrift erklärt und ausgelegt haben, von dieser Richtschnur scessere, eos non solum ut internicht abgewichen find,2 wollen wir sie pretes Scripturæ recipimus, sed nicht allein für Ausleger der Schrift, ut organa Dei electa venerasondern für auserwählte Werkzeuge, mur. durch die Gott geredet und gewirkt hat, erkennen und halten.

IV. DE TRADITIONIBUS HOMINUM.

IV. Von Menschenlehren. Was sonst menschliche Lehren und Per cætera de traditionibus Sazungen sind, sie seien so schön, hominum quantumvis speciosis hübsch, angesehen und lange gebraucht, et receptis, quæcumque nos abals sie nur wollen, die uns von Gott ducunt, sic illud Domini reund dem wahren Glauben abführen, spondemus, Frustra me colunt dohalten wir für eitel und kraftlos, centes doctrinas hominum.3 wie es der heilige Matth. 15 selbst bezeugt, da er spricht: Sie ehren mich vergebens, wenn sie lehren die Lehren der Menschen.3

V. Was der Zweck der heiligen Schrift sei, und worauf sie zuleht hinweise.

Die ganze biblische Schrift sieht allein darauf, daß der Mensch verstehe, daß ihm Gott günstig sei und wohl wolle, und daß er diese feine Gutwillig keit durch Christum, seinen Sohn, dem

V. SCOPUS SCRIPTURE,

Status hujus Scripturæ canonicæ totius is est, bene Deum hominum generi velle, et eam benevolentiam per Christum Filium suum declarasse. Quæ fide

Sic Christus facit Matt. iv.

1 Joh. v.; Rom. xii.; 1 Cor. xiii.
2 über dise richtschur nit gehowen habend.
'Esa. xxix.; Matt. xv.; Marc vii.; 1 Tim. iv.; Tit. i.

ganzen menschlichen Geschlecht öffent sola ad nos perveniat recipia lich dargestellt und bewiesen habe, die turque, caritate vero erga proxaber allein durch den Glauben zu uns imos exprimatur.1

fomme, allein durch den Glauben emp

fangen, und durch die Liebe gegen den Nächsten gezeigt und bewiesen werde.1

VI. Von Gott.

VI. DEUS.

Von Gott halten wir also, daß ein eini- De Deo sic sentimus, unum ger, wahrer, lebendiger und allmächtiger substantia: trinum personis, omGott sei, einig im Wesen, dreifaltig in nipotentem esse. Qui ut condider Person, der alle Dinge durch sein derit per verbum, id est, Filium Wort, das ist, durch seinen Sohn, aus suum, omnia ex nihilo, sic pronichts geschaffen habe, und alle Dinge videntia sua juste vereque et durch seine Vorsehung recht, wahrhaft sapientissime gubernet: servet : und weise regiere, verwalte und erhalte." foveat omnia.

VII. HOMO ET VIRES EJUS.

VII. Von dem Menschen. Der Mensch, das vollkommenste Homo perfectissima Dei in Bild Gottes auf Erden, unter allen terris imago, primasque creatusichtbaren Geschöpfen das edelste und rarum visibilium habens, ex anivornehmste, ist aus Leib und Seele ma et corpore constans, quorum sammengesezt; der Leib ist sterblich, hoc mortale, illud immortale est, die Seele unsterblich. Dieser Mensch, quum esset sancte a Deo condider von Gott recht und wohl geschaffen tus, sua culpa in vitium prolapwar, ist durch seine eigne Schuld in sus, in eandem secum ruinam die Sünde gefallen, und hat das ganze genus humanum totum traxit, ac menschliche Geschlecht mit sich in diesen eidem calamitati obnoxium redFall gezogen, und solchem Elend unter- didit.3

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Sünde hat das ganze menschliche lem vocant, genus totum humaGeschlecht so durchdrungen, und hat num sic pervasit, ut nulla ope es so verwüstet und vergiftet, daß dem iræ filius, inimicusque Dei nisi Menschen, der ein Kind des Zornes divina per Christum curari pound ein Feind Gottes geworden war, tuerit. Nam si quid frugis hic Niemand als Gott durch Christum bona superstes est, vitiis nostris helfen oder ihn wiederherstellen konnte, assidue debilitatum, in pejus verund was in ihm Gutes übrig geblieben git. Superat enim mali vis, et ist, das wird durch tägliche Mängel nec rationem persequi, nec mentis und Gebrechen [prästen] für und für divinitatem excolere sinit.1

geschwächt, so daß es noch ärger wird; denn die Kraft der Sünde und des Gebrechens [prästen] in uns ist so mächtig, daß weder die Vernunft dem, was sie erkannt, nachkommen, noch der Verstand das göttliche Fünflein pflanzen und weiterbringen fann.'

IX. LIBERUM ARBITRIUM.

Unde sic homini liberum arbitrium tribuimus, ut qui scientes et volentes agere nos bona et mala experimur, mala quidem agere

IX. Von der freien Willkür, die man den freien Willen nennt. Deßhalb schreiben wir dem Menschen eine freie Willkür also zu, weil wir an uns selbst befinden, daß wir mit Wissen und Willen Gutes und Böses thun. Das Böse können wir von uns selbst sponte nostra queamus, bona vero thun, das Gute aber können wir weder amplecti et persequi, nisi gratia annehmen, noch vollbringen, wir seien Christi illustrati, Spiritu ejus denn durch die Gnade Christi erleuchtet, impulsi, non queamus. Deus erwecket und getrieben; denn Gott ist enim is est, qui operatur in noder, der in uns das Wollen und Voll- bis et velle et perficere pro bona bringen wirkt, nach seinem guten Wil- sua voluntate. Et ex Deo salus, len; aus Gott ist unser Heil, aus e nobis perditio est.2

uns aber ist nichts, als Sünde und

Verdammniß.2

1

Eph. ii.; Psa. 1.; Rom. viii.

2 Phil. ii.; Hos. xiii.

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