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uz.

Die spåt verlassne Tugend råchet,

Und Rom durch Rom bestraft, und strafend schwächet.
Entkräftet in verdienten Ketten,

Wie soll sich Latium von fremdem Joche retten?

Sieh! das entmannte Rom verfällt in Schutt und
Graus:

Der kalte Norden speit ein Volk der Wilden aus,
Das durchs Verhängniß überwindet;

Im Finstern saß, und Licht und Wahrheit findet,

Die ihr ein Stück vom Ganzen trennet,

Vom Ganzen, das ihr blos nach eurem Winkel kennetz
Berwegen tadelt ihr, was Weise nicht verstehn.
O! könnten wir die Welt im Ganzen übersehn,
Wie würden sich die dunkeln Flecken

Vor unserm Blick in größern Glanz verstecken!
Soll Welten alles Bdse fehlen,

So muste nie den Staub der Gottheit Hauch beseelen-
Denn alles Bise quillt bloß aus des Menschen Brust —
So muß der Mensch nicht seyn, Welch größerer Vers
luft!

Die ganze Schöpfung würde trauern;

Die Tugend fliehn, und ihren Freund bedauern,

Ihr Weisen hättet nie entzücket,

Die ihr die Schöpfung mehr, als hundert Sonnen
schmücket

Und Ordnung herrschte nicht im Reiche der Natur,
Die niemals flüchtig springt, und stuffenweise nur
Auf ihrer güldnen Leiter steiget,

Wo sich der Mensch auf mittlern Sprossen zeiget,

Vom Wurme, der voll größrer Mångel

Auf schwarzer Erde kreucht, und vom erhabnen Engel
Sind Menschen gleich entfernt, und beiden gleich verz

wandt:

Ihr freier Wille fehlt, ihr himmlischer Verstand

Entfliehet nie der engern Sphåre;

Stets fesselt ihn des Leibes träge Schwere,

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Um mein verachtend Ohr; viel stolze Klugen schreien
Dem armen Sterblichen des Willens Freiheit ab.
Die Sklaven! welche das, was weise Güte gab,
Der Menschheit Vorrecht, nicht erkennen;
Und, gleich dem Vieh, sich dessen unwerth nennen.

Verzårtelt eure Leidenschaften,

So herrschen sie zuleht; sie bleiben ewig haften;
Ein diamantnes Band knüpft sie an euer Herz.
Der freigeborne Geist erblickt, nicht ohne Schmerz,
Sich endlich in verjährten Banden;

Und ist ein Knecht weil er nicht widerstanden.
In allen Ordnungen der Dinge,

Die Gott als möglich sah, war Menschenwiß geringe:
Der Mensch war immer Mensch, voll Unvollkommens
heit.

Durch Tugend soll er sich aus dunkler Niedrigkeit
Zu einem höhern Glanz erheben;

Unsterblich seyn, nach einem kurzen Leben.

Mein Schicksal ist nur angefangen,

Hier, wo das Leben mir in Dammrung aufgegangen:
Mein Geist bereitet sich zu lichtern Tagen vor,
Und murrt nicht wider den, der mich zum Staub er:

tohr;

Mich aber auch im Staube fiebet,

Und höhern Rang nicht weigert, nur verschiebet.

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Ramler.

Ramler.

Mehrere seiner Oden haben, bej allem höhern, heroiz schen Schwunge, eine moralische und lehrreiche Richtung, wie das in dem großen Vorbilde dieses Dichters, der Horas zischen Ode, gleichfalls der gewöhnliche Fall ist. Aber die Art, wie er Unterricht, Lehre, Warnung oder Ermunterung mit åchtem lyrischen Pathos zu verbinden weiß, bleibt imz mer, wie seine ganze Manier, überaus edel und musterhaft."

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Und aus der Nacht des regellosen Zufalls? Oder
Auf ewig untergehn,

Wenn nun die weise Vorwelt ausgestorben;

Das unerzogne Kindes Kind

Ein Råuber ist; die nicht zu Räubern angeworben
Armselge Pflüger sind?

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Die ihr den schnellen Tod in alle Meere

Auf Donnergaleonen bringt,

Und, von Lisboa bis zum kalten Oby, Heere

Zum Wechselmorde dingt!

Ramler.

Und ach! mit Deutschlands Bürgern Deutschlands

Bürger

Zerfleischet, Einen bessern Held,

Der Brennen weisen König, zu betrüben

ger

Der Welt und Afterwelt!

Wenn eurer Mordsucht einst ein Friede wehret,
Der jedem das geraubte Land,

Und seine bangen Vesten wiedergiebt, verheeret,
Entvölkert, abgebrannt;

Ihr Könige, wie wird es euch nicht reuen, (Wo nicht die fromme Neue fleucht,

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Durch Wollust, falsche Weisheit, laute Schmeiches leien

Des Höflings weggescheucht,)'

Daß euer Stahl unmenschlich Millionen

Urenkelsöhne niederstieß;

Und keiner, satt des Unglücks, seine Legionen
Das Blutfeld råumen hieß!

1

Und lieber, schuldlos tapfer, durch die Wogen

Des stillen Oceans den Pfad

Gesuchet, eine Welt entdeckt

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ein` Volk erzos

*) Der Stammvater der Könige von Peru.

Der

Ramler.

Der neue Schöpfer seiner Vatererde!
Er theilte Feld und Binsenhaus,

Und Weib, und Kleid, und Zucht, und Götter, einer
Heerde

Zerstreuter Wilden aus:

Und hieß dem frommen Volk ein Sohn der Sonne
Gleich milde, wachsam, so wie sie;

Und, so wie sie, des neugebornen Landes Wonne;
Und ewig jung, wie sie.

Höl

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