Hora z. Die beiden folgenden Oden, reich an Inrischer Begeistes rung und an mythischen Bildern, find durchaus dithyram. bisch, und vermuthlich Nachahmungen griechischer Gesänge. In der ersten dünkt sich der Dichter in ferne Wälder verseßt, mitten unter das Gefolge des Bacchus, die Satyrn und Nymphen, und fingt, begeistert von der nahen Gegenwart jenes Gottes, sein Lob ́und seine Thaten. Fast noch höher ist der Schwung der zweiten Ode, für deren Veranlassung. man nicht unwahrscheinlich, die damals eben geschehene Apotheose des Kaisers Augustus hält, zu dessen Verherrlichung er sich durch barchisches Entzücken aufgefodert fühlt. Zoraz. 1 Horaz. Tu, quum parentis regna per arduum Vnguibus horribilique mala: Quamquam choreis aptior et iocis Te vidit infons Cerberus aureo AD BACCHVM. Quo me, Bacche, rapis tui Plenum? quae nemora, quos agor in fpecus, Velox mente nova? Quibus Antris egregii Caefaris audiar Aeternum meditans decus Stellis inferere et confilio Jovis? Dicam infigne, recens, adhuc Indictum ore alio. Non fecus in iugis Angelo Polis ziano Angelo Poliziano. Er war aus dem Geschlechte Ambrogini, und lebte son 1454 bis 1494. Seine Sprachgelehrsamkeit war tief und gründlich; und sowohl seine lateinischen als italianischen Gedichte sind voller Leben und Geist. Wie viel frohe, leich te Munterkeit belebt folgendes kurze Trinklied! Ogn' un fegua Bacco te, Bacco Bacco evoè. Chi vuol bever chi vuol bevere Voi imbotta te come pevere, Lafcia bever prima a me. Ognun fegua Bacco te! Io ho voto gia'l mio corno, Dammi un po il bottaccio in quà: Quefto monte gira intorno E'l cervello a spasso và: Ognun corra in qua e in la, Come vede fare a me, Ognun fegua Bacco te! Io mi moro gia di fonno Son io ebria o fi o no? Star piu ritti e' pie non ponno. Ognun facci, com' io fo, Ognun fegua Bacco te! Ognun Ognun gridi Bacco Bacco E pur cocci del vin giu; Poi con fucni farem fiacco, Io non poffo ballar piu, Ognun gridi evoè: Ognun fegua Bacco te; Bacco Bacco evoè! Redi. Von den vielen Dithyramben der Italiåner ist keine so berühint, als der Bacco in Toscana von Francesco Redi, geb. 1626 zu Arezzo, und geft. zu Pisa, 1698, der als Arzt, Philosoph und Sprachforscher viele Verdienste besaß. Man schäßt dieß Gedicht vornehmlich wegen des begeisterten Tons, der jedoch zuweilen etwas tåndelnd wird, wegen der großen Mannichfaltigkeit der Versarten, und der in allen so glücks lich herrschenden Harmonie. Ich gebe hier nur den Auszug dieses Gedichts, den Hr. Werthes mit einer prosaischen Ues bersetzung, in seiner oben angeführten Sammlung, S. 203. f. geliefert hat. Es musste freilich in der Uebersehung von jenen Eigenschaften sehr viel verloren gehen; sie ist aber doch, einiger erläuternden Anmerkungen wegen, zu vergleichen. Der Inhalt des Ganzen ist kürzlich dieser: „Bacchus, in Ges sellschaft seiner Geliebten Ariadne, ist selbst der Held des Stücks, Er durchgeht die berühmtesten italiänischen, bez sonders toskanischen, Weine, trinkt fast von jedem; lobt oder tadelt fie; verdammt alle Arten erkünftelter Getränke, aber mehr, als alle, das Waffer. Und nachdem er sich ina deffen berauscht, und wieder erholt, und abermals zu trin Angelo Poliz ziano. Redi. |