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Schiebeler.

Schiebeler.

Unter feinen auserlesenen Gedichten findet man mehres re, und zum Theil größere Stücke für die Musik bestimmt. Hier schränke ich mich bloß auf folgende zwei kleine Kantaten ein. Von der erstern sehe man oben das italiẵnische Original. Auch in italianischen Singegedichten hatte sich Schiebeler versucht; und ich habe davon in der seinen Gedichten vor: angcsegten Biographie, E. XXIX ff. eine Probe geliefert.

I.

Kantate an Daphnen.

Nach dem Stallänischen des Zappi.

Du, die mein ganzes Herz entflammt!

So bin ich denn verdammt,

Dir minder zu gefallen,

Weil Blässe meine Wangen deckt?"

O! diese Farbe, die dich schreckt,

Wiß es, erfüllt das Angesicht von allen,

Die, treu dem Gegenstand, für den sie zårtlich glühn,

Bor jeder andern Freude fliehn,

Nichts sehn, nichts hören, als nur ihn.

Die reizende Viole

Umfliesst ein blasses Licht;
Doch dieses Licht entzücket;
Die schöne Hirtin pflücket
Die reizende Viole,

Und steckt sie an die Brust.

Des Purpurs Rdthe schmücket
Die weisse Lilje nicht;
Doch rührt sie das Gesicht.
Am jungen Morgen bricht ́
Aurora fie mit Lust.

2. Kantate.

Schiebeler

2.

Kantate.

Die

Menuet.

du, durch die ich jüngst entdeckt,
Daß jene mächtige Schmerzen,

Die mich die Zärtlichkeit für Daphne füh,
len lehrt,

In ihrem schönen Herzen

Des Mitleids sanften Trieb erweckt,
Dich, Menuet, erhebe mein Gesang!

Wie glüht für dich mein ganzes Herz von Dank!
Kein andrer unter allen Tånzen

Lässt so, wie du, ein göttlich Mädchen glänzen.
Ein zärtlich Paar, das sich

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Liemeyer.

Niemeyer.

Von Hrn. August Hermann Niemeyer, Professor der Theologie zu Halle, hat man eine poetische Sammlung (Leipz. 1780. kl. 4.), die größtentheils aus geiftlichen Singes gedichten besteht, denen ihr eigner Werth sowohl, als die das zu gesezte Musik des fel. Rolle, vielen gerechten Beifall er worben hat, Das erßte darunter, Abraham auf Moria, scheint mir immer noch das vorzüglichste zu seyn. Der Raum erlaubt mir davon nur die zweite Handlung zu lies fern, welche die Katastrophe enthålt.

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Abraham auf Moria.

Zweite Handlung.

Abraham. Isaak. Abimael. Seba.

Die Scene ist eine Flur nah am Berge Moria.
macht ein kurzes Vorspiel.

Abraham.

Sieh! dort erhebt der heilge Opferberg

Die Musk

Sein golones Haupt, bestrahlt von Morgenroth. „Dort, wo der Hügel auf dem Felsen ruht,

Dort opfern wir, mein Sohn, dem Herrn!"
Bleib Abimael, und du Seba, bleibt,

Wo sich des Berges Fuß in Hain verliert

Wir gehn hinauf

Dort anzubeten, kehren dann zu euch!

Nimm, Isaak, das Opferholz!

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Zum heiligen Altar..

Kiemeyer.

Doch sieh — hier Holz und Feu'r
hier Holz und Feu'r - und wo das Opfers

lamm?

Abraham.

Der Herr wird sich ein Opferlamm ersehn,

Sich selbst ein Opferlamm ersehn, mein Sohn.

Auf! folge mir! —

fe gehen den Verg hinan,

Abimael. Seba.

Abimael.

Abraham, dich segne der Herr! Ach Ernst und lastens der Kummer

Ruhte, wie finstres Gewölk, dir auf der denkenden `

Stirn.

Seba.

Abraham, dich segne der Herr! Dir kehr' am heiligen

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Sanft, wie Helle des Tags, Fried' in die Seele zus rück!

Abimgel.

Isa't, Jehova mit dir! Wie hing das Auge des Jüng

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Schön, wie Tropfen des Thau's, trockne vom schwims

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Abraham
Isaat

ham)

Abimael. Seba.

zusammen.

euch segne der Herr! des Allbarmherzis

1

gen Gnade

Ström euch, wenn ihr nun fleht, Wonne des Hims

mels ins Herz!

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Sei mir gegrüfft, du schöner Blumenhügel,
Gegrüft, gegrüßst im Morgenduft! '-

Mein Vater aber welch ein Blick?
So bang! So bang!

O du, der sonst im Halm, im Wurm den Schöpfer

fühlt,

So bang auf Gottes Schöpfung!

Und das Opfer,

Dein seliges Geschäft, so nah! —

Abraham.

„Herr stärke mich! — Herr stårke mich! " —
Sehr heilig ist der Herr, mein Sohn, und unerforschs

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