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Seht noch unter diese Dinge, Daß fie artig tang' und singe; Welches Mädchen ist ihr gleich? Sagt, ihr Mädchenkenner, saget, Wer's erjaget,

Hat der nicht ein Königreich?

3.

Die Nach t.

Du verstörst uns nicht, o Nacht,
Sieh! wir trinken im Gebüsche;
Und ein kühler Wind erwacht,
Daß er unsern Wein erfrische.

Mutter holder Dunkelheit,
Nacht! Vertraute süßer Sorgen,
Die betrogner Wachsamkeit
Wiele Küsse schon verborgen.

Dir allein sey mitbewusst,
Welch Vergnügen mich berausche,
Wenn ich an geliebter Brust
Inter Thau und Blumen lausche.

Murmelt ihr, wenn alles ruht,
Murmelt, sanftbewegte Bäume,
Bei dem Sprudeln heischrer Fluth,
Rich in wolluftvolle Träume!

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Gleim.

Gleim.

Auch er war einer der erften, der die deutsche Leier zu den heitern, anmuthvollen Tönen Anakreon's und der Grazien ftimmte; denn, noch früher, als Uz, schon im Jahr 1744, gab er seine ersten Versuche in scherzhaften Liedern heraus; und man weiß, wie fruchtbar, wie man nichfaltig und beifallswürdig feitdem seine glückliche Muse war, und noch ist. Eben so schäßbar, als seine Original lieder, find die, welche er dem Höraz, dem Anakreon und den Minnesingern nachahmte. Des großen Verdien ftes seiner Kriegslieder ist schon oben gedacht. Folgende drei Proben sind für diese Beispielsammlung von dem Dich ter selbst gewählt worden.

I.

Liebes Hüttchen, das bewohnet
Mein geliebter Vater hat,
Welchen nun der Vater lohnet
In der großen Gottes- Stadt.

Endlich doch seh ich dich wieder!
Und, nicht mehr am Wanderstab,
Sing' ich Dank und Freudenlieder,
Dem, der dich mir wiedergab.

Saßest hier auf diesem Brettchen!
Guter Vater! hier siß' ich!
Schliefest hier in diesem Bettchen,
Euter Vater hier schlaf ich!

Hier gedruckt, von manchem Leide,
Konntest du so leicht dich freun!
Dieser Baum war deine Freude,
Soll auch meine Freude seyn.

Unte

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Ich hab' ein kleines Hüttchen nur,
Es steht auf einer Wiesenflur
An einem Bach; der Bach ist klein!
Könnt aber wohl nicht heller seyn!

Am kleinen Hüttchen steht ein Baum,
Man sieht vor ihm das Hüttehen kaum,
Und gegen Sonne, Kålt' und Wind
Beschüßt er, die darinnen sind!

Und eine gute Nachtigall
Singt auf dem Baum so süßen Schall,
Daß jeder, der vorüber geht,
Ihr zuzuhören stille steht!

Du Kleine, mit dem blonden Haar
Die långst schon meine Freude war,
Ich gehe, rauhe Winde wehn,
Willst du mit mir ins Hüttchen gehn?

Gleim.

Gleim.

L.

3.

An Jakobi.

Unter Scherz und Lachen wollen wir
Unfre Tage leben!

1nd, nicht einer quålenden Begier
Unser Herz ergeben!

Tausend Tonnen Goldes aufgethürmt
Können Fürsten machen,

Aber einem Geist, in dem es stürmt,
Reinen Scherz und Lachen!

Scherz und Lachen und Zufriedenheit
Fliehn die feigen Seelen,

Die um jede kleine Zeitlichkeit

Sich zu Tode quålen !

Ehrenstellen, Ordensbänder, Geld,

Schäßen Thoren theuer!

Nicht für alle Doppien der Welt,

Gåb' ich meine Leier!

Måcenaten hat sie nie gefrönt

Munterkeit und Freude

Hat fie ftets in meine Brust getönt,

Tödtlich allem Leide.

Zu den Göttern hat mit ihr mein Geist

Sich empor geschwungen,

Keinen Cåsar, aber einen Kleist

Hat sie mir erfungen!

Allen deinen Musen, Gràcia!

Hat sie nachgelallet,

Beil noch leider in Teutonia

Rauher Ton erschallet!

Harmonien, feinen Ohren füß,

Sollten immer tönen,

Allen, welchen sie sich hören ließ,

Königen, und Schönen!

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